Die Menschheit macht wie immer: viel Quatsch. Persönliche Unzulänglichkeiten sind fast zu vernachlässigen, wenn wir die großen gesellschaftlichen Bewegungen und Drifts sehen.
Allerhöchste Zeit, sich dem Birding zuzuwenden. Früher war die Vögelbeobachter eigentlich immer die, die in britischen Serien für blöde Witze herhalten mussten: ältere Menschen in verknitterten Sachen und ohne richtigen Haarschnitt waren immer überrascht, wenn man sie störte, während sie mit Ferngläsern bewaffnet viel Zeit in Stille verbrachten, um die gefiederten Lebewesen zu erspähen.
Dieses Bild hat sich radikal gewandelt: ein komplett anderes Bild zeichnet die auf Netflix veröffentlichte Mini-Serie “The Residence”, in der die Protagonistin - die beste Detektivin der Welt - Ms. Cordelia Cupp, einen Mord im Weißen Haus löst, währenddessen aber nie vergisst, dass ihre wahre Leidenschaft das Birding ist. Eine Empfehlung.
Als Literatursendung dürfen wir natürlich nicht die Bücher vergessen. Absolut grandios ist Graeme Gibsons “The Bedside Book of Birds”.
Margaret Atwood hat ein schönes Vorwort verfasst.
Wer noch gar keine Ahnung hat, aber doch interessiert ist:
“Birding für Ahnungslose” von Veró Mischitz:
Der Titel und das Cover vermitteln einen irreführenden Eindruck - das Buch ist voller hübscher Bilder, 76.789 Details zu allem, was Vögel und ihre Beobachtung toll macht.
Eine traurige Nachricht gibt es aber: gestern erzählte mir eine Freundin, die sich dem Birding hingibt, dass für diese Jahr die Beobachtungszeit eigentlich schon fast vorbei ist. Am besten funktioniert es nämlich im März und April, wenn die Zugvögel zurückkehren, aber die Bäume noch kein neues Laub tragen.
Das soll hier aber niemanden abhalten, dieser Beschäftigung zu fröhnen, z. B. hier. Enjoy!